Teesorten richtig zubereiten

Gerade in der kalten Jahreszeit freuen wir uns besonders auf einen heißen Tee. Farbenfroh und mit fruchtigen oder herb-würzigen Aromen wärmt er uns von innen. Tee genießt in Deutschland ein positives Image: Wir erleben ihn als gesund, wohltuend, beruhigend und entspannend. Tee ist übrigens nach Wasser die weltweit am meisten getrunkene Flüssigkeit.

Fast 60 000 Tonnen Tee verbrauchen die Deutschen pro Jahr, Tendenz steigend. Dabei haben wir – im Unterschied zu den meisten anderen Ländern – eine Vorliebe für Kräuter- und Früchtetees. Sie machen zwei Drittel des hier getrunkenen Tees aus. Nur ein Drittel des Verbrauchs entfällt auf grünen und schwarzen Tee. Diese Teesorten importieren wir aus 40 verschiedenen Ländern. Haupt-Teeimporteur ist dabei China mit einem Importanteil von fast 15 000 Tonnen, gefolgt von Indien mit über 10 000 Tonnen.

Bei den Kräuter- und Früchtetees sind in Deutschland Teemischungen am beliebtesten. Sie machen knapp die Hälfte des gesamten Absatzes aus. Bei den reinen Sorten sind Pfefferminze, Fenchel, Kamille, Rotbusch und Hagebutte die Klassiker.

Es lohnt sich, einen Teebeutel mal nicht nur schnell mit heißem Wasser aufzubrühen, sondern sich etwas Zeit für die Zubereitung zu nehmen. Sie werden sehen, dass sich dies nicht nur auf den Geschmack des Tees auswirkt, sondern auch ihrer Gesundheit guttut.

Wassertemperatur, Ziehzeit und Lagerung von Tee

Die Wassertemperatur für Oolong-Tees und grüne Tees sollte zwischen 70° C bis 85° C betragen. Durch eine niedrigere Temperatur bleiben gesunde Inhaltsstoffe und Geschmacksstoffe eher erhalten. Wer kein Thermometer hat, kann mit einem kleinen Trick kochendes Wasser auf 70° C abkühlen. Indem man 2/3 kochendes Wasser mit 1/3 Leitungswasser mischt, erhält man die gewünschte Temperatur. Alternativ kann man einer Faustregel für Wartezeiten folgen: Nach 5 Minuten kühlt kochendes Wasser auf 80° C ab, nach weiteren 2 bis 3 Minuten auf 70° C.

Schwarzen Tee gießt man mit kurz aufgekochtem Wasser (95° C) auf.

Alle andern Tees gießt man für gewöhnlich mit kochendem Wasser (100° C) auf.

Bei Kräuter- und Früchtetees sorgt die heiße Temperatur zusätzlich dafür, dass Keime abgetötet werden.

Die klassische Ziehzeit für schwarzen Tee beträgt 3 Minuten. Nach 2 bis 3 Minuten entwickelt schwarzer Tee durch das in ihm enthaltene Koffein (Teein und Koffein sind der gleiche Wirkstoff) eine anregende Wirkung. Nach 3 Minuten werden sogenannte Gerbstoffe ausgespült, die Teile des Koffeins wieder binden. Deshalb ist ein länger gezogener Schwarztee (3 bis 5 Minuten) weniger anregend als ein kurz gezogener. Anregend ist er aufgrund des enthaltenen Koffeins aber auf jeden Fall. Koffein ist übrigens auch in grünem Tee und Oolong-Tee enthalten.

Abhängig von der Wassertemperatur und der Ziehzeit kann man grünen Tee 3 bis 4 Mal aufgießen. Grüner Tee wird bereits nach einer Ziehzeit von 3 Minuten bitter, weshalb der erste Aufguss häufig nicht getrunken wird. Außerdem gilt: Je heißer man den Tee aufgießt und je länger man ihn ziehen lässt, desto schneller verliert er an Aroma.

Früchtetees werden durch zu langes ziehen lassen oft saurer.

Tee sollte generell immer trocken, kühl und von anderen Aromaeinflüssen geschützt lagern. Bei allen Tees ist das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten. In der Originalverpackung und bei trockener und luftdichter Lagerung behält Tee allerdings bis zu drei Jahre seine Qualität.

Trend-Tee „Matcha“

Der Matcha – was so viel bedeutet wie „gemahlener Tee“- zählt längst zu den absoluten Trend-Tees in deutschen Cafés und Bars. Dort wird er mittlerweile sogar als „Matcha Latte“ mit Milch, in grünen Smoothies oder in Cocktails angeboten.

Matcha-Tee ist ein zu feinem Pulver verarbeiteter Grüntee, der aus den Blättern der grünen Teesorte „Tencha“ hergestellt wird. Der Tee erhält durch den sehr hohen Chlorophyll-Anteil in den Blättern eine intensive grüne Farbe und schmeckt herb-bitter bis fruchtig. Matcha hat eine sehr belebende Wirkung, denn anderthalb Teelöffel Pulver enthalten so viel Koffein wie ein Espresso.

Wollen Sie ihren Matcha Tee traditionell zubereiten, dann geben Sie etwa 2 kleine Bambuslöffelchen Teepulver in eine Schale. Das entspricht in etwa einem Gramm. Mit einer kleinen Menge Wasser und einem Bambusbesen verrühren Sie das Ganze zu einer glatten Creme oder dünnflüssigen Paste verrührt, so, dass sich möglichst keine Klümpchen bilden. Dann geben Sie zirka 70 Millilitern heißes Wasser dazu. Das Wasser sollte dabei nicht mehr kochend heiß sein, sondern zuvor auf etwa 80 Grad abgekühlt werden. Das Getränk wird nun mit dem Bambusbesen etwa eine Minute lang sehr schnell gerührt oder besser gesagt, schaumig geschlagen. Fertig ist das traditionelle Matcha Getränk, wie man es in Japan seit alter Zeit genießt.

Statt des Bambuslöffelchens tut es auch ein gewöhnlicher Kaffeelöffel. Nehmen Sie eine gut gehäufte Spitze voll. Zum Schlagen eignet sich ein batteriebetriebener, handelsüblicher Milchaufschäumer.

Matcha Tee ist ziemlich teuer, 30 Gramm Pulver kosten zwischen 20 und 50 Euro. Deshalb greifen viele auf portionierte Packungen zurück, die wesentlich günstiger sind. Einige schwören auch darauf, dass der Tee beim Abnehmen hilft, weil er die Fettverbrennung beschleunigt und als Appetit zügelnd gilt.